Tabellendarstellung
Am vergangenen Donnerstag hat das IE-Team ein wenig technischen Hintergrund zur Darstellung von Tabellen in Webseiten veröffentlicht. Der Artikel „Table Rendering“:http://blogs.msdn.com/ie/archive/2005/02/10/370721.aspx erläutert kurz, aber meiner Meinung nach ausreichend, warum die Darstellung von Tabellen im IE länger als in Gecko-basierten Browser wie Mozilla oder Firefox dauert. Das hindert mich natürlich nicht, einen gewohnt ausführlichen Kommentar dazu zu schreiben.
Zusammengefasst liest der IE erst die gesamte Tabelle ein, um sie dann gleich vollständig darzustellen, während Mozilla die Darstellung sofort beginnt, diese aber dann ggf. anpasst.
„Opera“:http://opera.com/ stellt Tabellen übrigens auch frühestmöglich dar.
Ich kann beide Ansätze gut nachvollziehen, schließlich hat beides Vorteile. Vergessen wird aber, dass sich diese Ansätze nicht auf die Tabellen beschränken. Wer einen Browser programmiert, stellt sich sicherlich wie „Dave Hyatt“:http://weblogs.mozillazine.org/hyatt/archives/2004_05.html#005496 die Frage, wann man anfangen kann, die Seite darzustellen. Außerdem spielen natürlich auch Abwärtskompatibilität und Verhalten der Konkurrenz eine Rolle. Das aktuelle Verhalten des IE zum Beispiel soll auf dem zuerst in IE4 emulierten Verhalten des Netscape Navigator 3 basieren.
h3. Browserunterschiede
Der IE wartet also, bis die Tabelle da ist. Für ältere, tabellenbasierte Layouts bedeutet dies, dass sie langsamer dargestellt werden. Nicht nur, weil die HTML-Datei an sich größer ist, sondern auch, weil der IE eben wartet, bis wirklich alles da ist. Man sollte aber nicht vergessen, dass der IE so letztendlich (im puren Seitenaufbau) schneller ist, wenn er die Seite wirklich darstellt.
Firefox hingegen stellt die Tabelle wesentlich früher dar, erste Reaktionen sind unter einer Sekunde zu erwarten. Ein negativer Seiteneffekt ist, dass die Darstellung sich noch ändert, sobald weitere Daten (CSS, Bilder, JavaScript, …) nachgeladen und interpretiert wurden. Neben dem daraus folgenden „Flackern“ der Webseitendarstellung braucht der Browser so auch länger. Einfach, weil es eben mehr Arbeit ist, nachträglich etwas einzufügen.
Vor einiger Zeit ging ein „Beschleunigungstrick“:http://de.gentoo-wiki.com/TIPP_Fast_Firefox durch die Weblogs, welcher unter anderem darauf basierte, die Seiten früher darstellen zu lassen. Während das subjektiv vielleicht was gebracht hat, wurde doch das System stärker belastet und unterm Strich dürfte es nur Breitbandnutzern ein wenig gebracht haben.
Opera stellt Tabellen nach meiner Beobachtung — ähnlich wie die Mozilla-Brüder — so früh wie möglich dar, oder besser gesagt: so früh wie gewünscht. Während der IE vermutlich nur über tiefe Eingriffe in Windows selbst zu einem anderen Verhalten zu überreden ist, liefert Firefox schon eine recht einfache Möglichkeit dafür. Richtig komfortabel wird es aber, wenn man das im Opera-browser einstellen möchte: In den Einstellungen kann man bei „Fenster und Seiten“ bzw. „Windows“ die Zeit für den Seitenaufbau selbst einstellen. Für Interessierte habe ich den entsprechenden „Einstellungsdialog“:/img/opera-pageload-gross.png (png, 33,9 kb) mal „bildschirmfotographiert“.
h3. Unterm Strich…
… hätte ich auch eine Tabelle mit den Unterschieden zwischen den großen drei (auf der Windowsplattform) machen können. Aber da die Ladezeiten so unterschiedlich sind …
Bei aller Diskussion, welcher Browser der schnellste oder beste ist, sollte man nicht vergessen, dass es von mehreren Faktoren abhängt. Wichtig ist dabei vor allem, welche Geschwindigkeit man nun meint: Die subjektive Seitenaufbauzeit oder die tatsächliche Rechenzeit des Browser.
Auf jeden Fall hat das „IE Blog“:http://blogs.msdn.com/ie/ mit diesem kleinen Hintergrund endlich mal einen schönen Beitrag abgeliefert.
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Jeena Paradies
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René
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