Bittorrent auf dem Handy
Browser sind auch nur Programme, die sich weiterentwickeln. Mozilla, Opera und Safari sind gute Beispiele dafür. Safari kenne ich als (noch-) Windowsnutzer leider nicht besonders gut, dafür habe ich bei Mozilla Firefox und Opera eine besseren Überblick.
Gerade in den letzten Tagen flogen wieder einige Meldungen durch die Newsticker.
h3. Firefox
Firefox durchläuft momentan in erster Linie Sicherheitsupdates. An sich erstmal nicht so spektakulär, sollte man meinen. Einerseits ist das aber genau einer der Punkte, den Microsoft lange Zeit sträflich vernachlässigt hat. Andererseits wird auch hinter den Kulissen weitergearbeitet. Firefox 1.1 soll dann erstmals einfache Updates (ohne Neuinstallation) ermöglichen.
Und ich glaube nicht, dass das alles sein wird, was der nächste Fuchs so kann.
h3. Opera
„Opera“:http://www.opera.com hat in der nächsten Version anscheinend einen Bittorrent-Client eingebaut. Siehe dazu die kurze Meldung auf heise oder besser die ausführliche bei golem.
* heise: „Opera-Preview mit BitTorrent-Unterstützung“:http://www.heise.de/newsticker/meldung/61474
* golem: „Erster Web-Browser mit BitTorrent-Unterstützung“:http://www.golem.de/0507/39079.html
Die Folgen dürften recht interessant sein. Einerseits bietet Opera damit eine Unterstützung für ein beliebtes Downloadverfahren an, andererseits begibt man sich damit in die Schusslinie der filesharing-Gegner.
Positiv ist natürlich, dass ich jetzt recht leicht Linux-ISOs, Anime-Fansubs oder eben Opera per Bittorrent herunterladen kann. Ein Klick und die Datei wird in den Downloadmanager von Opera aufgenommen, mit allen Möglichkeiten, die ich dort sowieso für HTTP- und FTP-Downloads schon habe.
Negativ wirkt auf mich aber vor allem die Menge der Nachteile.
Das „Bittorrent-Protokoll“:http://www.bittorrent.com/introduction.html basiert darauf, dass ich als Empfänger die Datei selbst wieder weitergebe und so den Gesamtdurchsatz des Netzwerks erhöhe und den zentralen Server entlaste. Dafür muss der Download geöffnet bleiben. In klassischen P2P- oder Bittorrent-Anwendungen ist das kein Problem, so ein Tool läuft bei mir, so lange Windows läuft. Opera hingegen lasse ich nicht Tag und Nacht laufen. Da beim Beenden von Opera der Download zumindest unterbrochen wird, wird die Gesamtgeschwindigkeit des jeweiligen BT-Downloads im ganzen eher geringer.
Ein weiteres, grundsätzliches Problem ist die Sicherheit, die durch die zusätzlich geöffneten Ports leiden kann. The Register schreibt darüber im Artikel „Desktop port proliferation a security risk?“:http://www.theregister.co.uk/2005/07/14/desktop_port_security_risk/.
Zu guter Letzt blieben noch die rechtlichen Probleme, ein Protokoll zu verwenden, dass nach Ansicht einiger sog. Medienschützer nur zum Klauen und Stehlen verwendet wird. Verallgemeinerungen helfen natürlich nicht, aber es könnte Opera schaden, ein technisches Verfahren zu implentieren, gegen dass u. a. die amerikanische Filmindustrie Sturm läuft. Dazu äußert sich auch mr_spuck in seinem Blogeintrag „Eierlegende Wollmilchsau“:http://blog.marc-redmann.de/archives/678-Eierlegende-Wollmilchsau.html.
Meine bisherige Lösung, dass Opera das für den Download erforderliche torrent-file einfach mit dem Standardhandler für diesen mimetype öffnet, also meinem sowieso schon installierten BT-Client, ist da wesentlich sauberer.
Versteht mich nicht falsch, ich liebe Opera für seine Vielseitigkeit. Nur die Implementierung von Bittorrent würde ich wieder herausnehmen.
Da Opera auch für verschiedene Handys verfügbar ist (zuletzt erschien eine Version von „Opera für Series 60 Geräte“:http://opera-fansite.de/news/202), könnte ja auch Bittorrent bald auf dem Handy funtionieren. Was das für ein Fest wäre. :-)
h3. weiteres
Außerdem noch zwei weitere, diesmal nette Kleinigkeiten für Operafans:
* „First announcement of the Opera browser“:http://operawatch.blogspot.com/2005/07/today-in-opera-history-first.html
* „Opera’s growing file size over time“:http://operawatch.blogspot.com/2005/07/operas-growing-file-size-over-time.html
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Jeena Paradies